Am 03.06.2016 haben wir mit unseren Wägen ein brachliegendes Gelände am Friedensweg bezogen. Hier soll ein Ort für alternative Lebensformen sowie weitere kulturelle Angebote entstehen.
Durch die Zerstörung des Wohn- und Kulturprojekts Luftschlossfabrik am 3. Februar wurde uns sowohl der Lebensraum, wie auch das über unseren Wagenplatz hinausgehende Kollektiv genommen. Am 2. Februar gaben uns die Politiker_Innen der Stadt das Versprechen, wenn schon nicht für ein Kulturprojekt, dann wenigstens für einen Bauwagenplatz einen neuen Ort zu finden. Seitdem wurde viel geredet und Verantwortung hin und her geschoben, passiert ist jedoch nichts.
Zu Geländevorschlägen unsererseits, die vor knapp zwei Monaten der Stadtverwaltung vermittelt wurden, gibt es bis heute keine Rückmeldung. Auf unseren letzten Versuch, durch ein Schreiben von unserem Anwalt an die Stadtverwaltung, Auskunft zu bekommen, wurde nicht reagiert. Faktisch wurde mit uns überhaupt nicht kommuniziert.
Von einer dauerhaften Duldung des nach der Räumung bezogenen Geländes an der Europawiese konnten wir nicht ausgehen. Stattdessen mussten wir jederzeit mit einer erneuten, gewaltsamen Räumung rechnen.
Da die Stadtverwaltung scheinbar die Suche nach einem geeigneten Gelände blockiert und der politische Wille fehlt, haben wir uns entschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sind mit unseren Wägen auf das brachliegende Gelände am Friedensweg gezogen.
Es besteht dringender Bedarf an Flächen zum Wagenwohnen, für selbstbestimmtes Leben und unkommerzielle Kulturangebote. Der städtischen Entwicklung, jeden Ort zur Gewinnmaximierung zu nutzen, treten wir entschieden entgegen. Schon seit Jahren beobachten wir, dass Menschen, die nicht ins touristische Stadtbild passen, systematisch vertrieben werden. Gewollt ist eine Stadt in der ungestört Konsumiert werden kann. Da spielen wir nicht mit.
Wir sind weiterhin bereit, einen dauerhaften Vertrag mit der Stadt einzugehen. Hierzu wurde die juristische Grundlage in Form eines Vereins geschaffen und die Stadt informiert.
Neben dem Bauwagenplatz wird es auch andere Projekte und kulturelle Angebote geben. Zum Beispiel sollen die dort brachliegenden Gärten, die ehemalig von der AFDU (Arbeiten für die Umwelt) betrieben wurden, neu bewirtschaftet und gemeinschaftlich genutzt werden.
Für ein städtisches Umfeld mit mehr kulturellen und gemeinschaftlichen Werten!
Wer ein buntes Flensburg will, braucht auch bunte Plätze!
Wunderbar!
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